[ Pobierz całość w formacie PDF ]

131
Überraschend hellte sich die Miene von Mileager de Vermis
auf. »Mir ist gerade eine Erwiderung eingefallen, die ich schon
oft gehört habe, aber selbst noch nie anbringen konnte«,
erklärte er.
»Und um welche handelt es sich?«, fragte Cole.
Ebenso rasch, wie sie sich aufgehellt hatte, verfinsterte sich
Mileagers Miene wieder. »Ich glaube, man sagt: voll erfasst!«
132
24
»IRGENDETWAS IST HIER FAUL«, ahnte Piper. »Wo bleiben die
beiden bloß? Sie hätten schon vor Stunden zurück sein sollen.«
»Wenn du noch eine Runde drehst, ist der Teppich durch«,
bemerkte Phoebe mit spitzer Zunge, denn ihre Schwester
schritt unablässig im Wohnzimmer auf und ab.
»Das mache ich doch immer, wenn ich nervös bin«,
entgegnete Piper. »Seit wann ist das ein Verbrechen?« Böse
funkelte sie Phoebe an, die es sich in einem Sessel bequem
gemacht hatte. »Das ist immer noch besser als Rumsitzen!«
»Ich spare Energie!«
»Ha!«, rief Piper, machte auf dem Absatz kehrt und
marschierte erneut quer durchs Zimmer.
»Zumindest hat sie zwischendurch den Raum gewechselt«,
räumte Paige beim Hereinkommen ein.
Zuvor war Piper nämlich in der Küche gewesen. Dann im
Esszimmer, nachdem sie ein paar Bissen von dem chinesischen
Essen heruntergewürgt hatte, das sie sich bestellt hatten, um
bei Kräften zu bleiben. Ausnahmsweise hatte Piper nicht
angeboten, etwas zu kochen, und Phoebe war froh darüber. So
besorgt und zerstreut wie Piper war, hätte sie bestimmt einen
Topf auf dem Herd vergessen und das ganze Haus in Brand
gesteckt.
Aber was sie auch taten, es änderte nichts an der Tatsache,
dass Cole und Leo seit Stunden fort waren. Schon viel zu
lange. Und Mitternacht rückte immer näher  und damit die
Konfrontation mit dem Bösen, das alles zerstören wollte, was
den Zauberhaften lieb war.
Phoebe warf C.K., die ihr gegenüber auf der Couch saß,
einen Blick zu. Sie war schon den ganzen Abend still und in
sich gekehrt, aber das konnte man ihr nicht verübeln. Sie hatte
schließlich allen Grund dazu, nervös und angespannt zu sein.
133
»Würdest du bitte damit aufhören, Phoebe?«, meldete sie
sich nun plötzlich zu Wort.
»Womit denn?«, fragte Phoebe und richtete sich in ihrem
Sessel auf. Ging es jetzt los? Fing Malvolio de Vermis nun an,
C.K. zu manipulieren?
»Du weißt schon womit«, entgegnete C.K. aufgebracht.
»Den ganzen Abend beobachtest du mich, als würdest du damit
rechnen, dass ich jeden Augenblick loslege wie Linda Blair.«
»Wie Linda Blair? Was soll das heißen?«, wunderte sich
Paige.
»Ihr wisst doch, in Der Exorzist. Da dreht sich ihr Kopf um
die eigene Achse. Phoebe beobachtet mich den ganzen Abend
und wartet darauf, dass ich mit irgendwelchen Tricks aufwarte,
wenn das Böse über mich kommt. Nur fürs Protokoll: Ich bin
es ziemlich leid.«
»Wir sind alle etwas strapaziert«, versuchte Paige zu
schlichten.
»Bitte nicht in die Gegend spucken!«, warf Phoebe ein.
Piper hielt irritiert im Gehen inne. »Wie bitte?«
»Na, sie hat doch damit angefangen«, sagte Phoebe und
zeigte auf C.K. »Sie hat den Exorzisten ins Spiel gebracht.
Meinetwegen kann sich ihr Kopf um
dreihundertfünfundsechzig Grad drehen, aber ich möchte
anmerken, dass ich nichts vom In-die-Gegend-Spucken halte.
Das ist viel zu ekelig, und abgesehen davon geht dieses grüne
Zeug bestimmt nicht aus dem Teppich raus.«
»Ich habe nicht vor rumzuspucken«, beruhigte C.K. sie.
»Das hat Linda Blair bestimmt auch gesagt.«
Sie fingen alle an zu kichern. Phoebe war es gelungen, die
angespannte Atmosphäre aufzulockern. Abwechselnd
versuchten sie nun, Linda Blair nachzumachen, und konnten
sich bald nicht mehr einkriegen vor Lachen.
134
Phoebe sah Piper an, die immer noch mitten im
Wohnzimmer stand. »Das war mal nötig. Trotzdem mache ich
mir natürlich Gedanken um Leo und Cole.«
»Okay. Jetzt können wir uns wieder besser konzentrieren.«
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Paige.
Plötzlich merkte Phoebe, wie C.K.s Schultern zuckten und
dann ganz steif wurden. »C.K.? Alles in Ordnung?«
C.K. verzog unvermittelt das Gesicht, als habe sie große
Schmerzen. Mit weit aufgerissenen Augen streckte sie Hilfe
suchend eine Hand aus. »Piper?«
»Bin schon da, Süße.« Rasch kniete Piper sich vor C.K. auf
den Boden und nahm ihre Hand. Phoebe sah, wie ihre
Schwester zusammenzuckte, so fest umklammerte C.K. deren
Hand.
»Wie war das mit dem rotierenden Kopf?«, stöhnte C.K.
»Macht euch bereit! Ich habe das Gefühl, gleich ist es so
weit...«
»Wow!«, rief Paige aus. »Das Warten hat ein Ende!«
»Wann ist es denn nun so weit?«, fragte Cole. »Und ich rate
Ihnen, sagen Sie nicht noch mal : wenn es an der Zeit ist9 . Sonst
kann ich für nichts garantieren.«
»Ich weiß nicht, was ich Ihnen sonst sagen soll«, entgegnete
Mileager de Vermis. »Es tut mir Leid, aber das ist nun mal die
Wahrheit. Daran führt kein Weg vorbei. Ich weiß, das ist
schwer für Sie.«
»Es ist für uns alle schwer«, bemerkte Leo.
Cole öffnete den Mund, dann machte er ihn wieder zu. »Tut
mir Leid, Leo. Du machst dir natürlich auch Sorgen.« Er
wandte sich wieder an Mileager. »Und ich weiß, wir werden
unsere Chance bekommen. Ich wünschte nur, wir könnten
inzwischen irgendetwas tun.«
»Würde es Ihnen helfen, wenn Sie sehen, was passiert?«,
fragte Mileager.
135
»Sie meinen, das geht?«
»Gewiss.« Bevor Cole etwas erwidern konnte, ging Mileager
auf einen der Wandteppiche zu, mit denen sein Reich dekoriert
war. Cole hatte ihn sich noch nicht genauer angesehen. Wie
ihm nun jedoch auffiel, waren einige Figuren darauf zu sehen.
Ihre Umrisse waren verschwommen, sodass sie nicht sehr gut
zu erkennen waren.
Mileager de Vermis holte tief Luft, dann murmelte er leise
ein paar Worte und legte die Hände an den Teppich. Der Stoff
kräuselte sich wie im Wind. Plötzlich konnte man die Figuren
klar erkennen.
»Das ist das Wohnzimmer der Halliwells!«, rief Cole.
Aufgeregt liefen er und Leo auf den Wandteppich zu.
»Nicht anfassen!«, warnte Mileager und trat einen Schritt
zurück. »Nur schauen!«
Cole sah verblüfft zu, wie die Figuren auf dem Wandteppich [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • pruchnik.xlx.pl