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Gedanke versetzte mir einen heftigen Stich.
�Kommst du klar, wenn ich Basketball spiele?�, fragte er
vorsichtig.
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Ich nickte langsam und legte meine Habseligkeiten wie einen
Schutzwall um mich, w�hrend Drake zum Basketballfeld ging. Da es
unwahrscheinlich war, dass ich noch etwas essen w�rde, wickelte ich
mein Sandwich wieder ein. Sandy hatte offenbar nur darauf gewartet,
dass Drake mich allein lie�, denn wenige Augenblicke nachdem das
Spiel begonnen hatte, stakste sie mit Mandy auf ihren hohen Ab-
s�tzen durchs Gras. Ich sah sie kommen, hatte aber keine Kladde,
hinter der ich mich h�tte verstecken k�nnen.
�Es ist so erb�rmlich, wie sie ihm �berallhin folgt.� Mandy ver-
suchte noch nicht einmal zu verbergen, �ber wen sie sprach.
�Er hat mir erz�hlt, dass er nach New York zur�ckgeht�, sagte
Sandy. �Was macht sie denn dann?�
�Meine Mutter sagt, ihr Dad ist ausgezogen�, sagte Mandy. �Kein
Wunder.�
Das war zu viel! Dass sie von meinem Vater sprachen, war in etwa
so, wie wenn in einem Boxkampf Baseballschl�ger ins Spiel kommen.
Ich schnappte mir meinen Rucksack und sprang auf. Drakes Sachen
lie� ich einfach im Gras liegen. Ich peilte die n�chstgelegene T�r des
Schulgeb�udes an, steuerte um Gruppen von Sch�lern herum und
lief, so schnell es ging, zur Toilette. In der ersten freien Kabine lie�
ich meinen Rucksack zu Boden plumpsen, zog den �rmel meines
Pullovers �ber die Hand und stopfte sie mir in den Mund, damit
niemand mein Schluchzen h�rte.
Ich hatte gedacht, mein Panzer w�re dick genug, dass Sandy mir
nichts mehr anhaben konnte, dass meine Finsternis mich vor ihr
sch�tzte. Ich lehnte meinen Kopf gegen das k�hle Metall der Kabin-
enwand und weinte so sehr, dass kaum Tr�nen flossen. Ich schlug
mit einer Hand gegen die Wand und trat mit einem Fu� dagegen.
Eine furchtbare Wut zog sich wie ein Ausschlag �ber meinen K�rper.
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Schlie�lich atmete ich ein paarmal tief durch und zog meinen Ed-
dingstift aus dem Rucksack. Und w�hrend ich mir noch die Tr�nen
von den Wangen wischte, schrieb ich auf die Toilettenwand:
Sandy F. wollte mit Drake B. zum Schulball gehen.
Aber er hat NEIN gesagt.
Es war Zeit, den Rachefeldzug zu starten.
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Nach der Schule blieb mir nichts anderes �brig, als mit dem Aufsatz
f�r Mr Pearson anzufangen. Mom hatte wieder Sp�tschicht. Ich
musste mir also keine Sorgen dar�ber machen, wie ich ihr nach dem
Vorfall im Einkaufszentrum begegnen w�rde. Trotzdem schien es
mir unm�glich, mich so lange zu konzentrieren, dass ich f�nf Seiten
vollschreiben konnte. Aber mir blieb keine andere Wahl. Ohne meine
Kladde w�rde ich nicht �berleben. Ich setzte mich an den Computer
und schwafelte irgendetwas �ber : We Real Cool9 zusammen, aber
meine Gedanken kehrten immer wieder in die Schule zur�ck.
Bis zum Ende der Mittagspause war ich in jeder M�dchentoilette
gewesen und hatte die beiden S�tze in jede Kabine geschrieben. Jetzt
konnte ich nur hoffen, dass das Ger�cht irgendwie in Umlauf kam.
Ich tippte zwei Seiten dar�ber herunter, wie die Dichterin Reim und
Metrum verwendete, um das Thema der Entfremdung der Jugend zu
zeigen, bla, bla, bla, aber es war vollkommen aussichtslos, f�nf Seiten
vollzukriegen.
W�hrend ich an meinem Aufsatz arbeitete, kam eine E-Mail von
Dora.
AW: Eltern
Von: Dorathea Eberhardt (deberhardt@berkeley.edu)
Gesendet: Montag, 20. September 17:57
An: Celia (celia@celiadiefinstere.com)
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celia,
eltern machen alles m�gliche, wenn sie versuchen, �sich zu find-
en�. wei�t du noch, wie meine mutter sich nach der scheidung
alyce genannt hat statt alice? sie wollte ihren
�Hausfrauennamen� gegen einen �K�nstlernamen� eintauschen,
sagte sie damals. inzwischen verbringt sie ihre gesamte zeit mit
ihren �lfarben auf dem dachboden. mein dad tr�gt seine midlife-
crisis wie eine ehrenplakette zur schau: blonde freundin, sport-
wagen, wohnung in los angeles, das ganze programm. wir haben
zurzeit �berhaupt keinen kontakt. solange er seine m�nnlichen
privilegien nicht zugibt, kann ich mich mit ihm nicht
auseinandersetzen.
vielleicht verbringt deine mom einfach zeit mit anderen
menschen, weil sie herausfinden will, wer sie ist. wenn du mich
fragst, dann konzentriere dich auf dich selbst. versuch, dir keine
sorgen dar�ber zu machen, was sie tun. so bin ich damit
klargekommen.
d
Ich warf mich auf mein Bett und versuchte, mir meine Eltern als zwei
einzelne Menschen vorzustellen und mein Leben als etwas, das nicht
an ihre Entscheidungen gebunden war. Ich stellte mir meinen Dad in
Atlanta mit einer blonden Freundin und einem Sportwagen vor und
meine Mutter mit einem Freund namens Simon. Es gelang mir sogar,
mir ein Bild davon zu machen, wie sie beide ihr eigenes Leben lebten.
Das Problem war nur, dass ich nicht wusste, wo mein Platz darin
war. Meine Gedanken drehten sich im Kreis und der Magen tat mir
weh.
Drake und Dora gaben mir denselben Rat: Vergiss deine Eltern,
konzentriere dich auf deinen Traum! Ich beschloss, meine Mom
nicht nach dem Typen im Einkaufszentrum zu fragen. In Wahrheit
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war ich mir n�mlich nicht sicher, ob ich h�ren wollte, was sie viel-
leicht antworten w�rde.
***
Als ich ins Bett ging, war mein Aufsatz immer noch nur zweieinhalb
Seiten lang. Dennoch nahm ich ihn am n�chsten Morgen mit zum
Unterricht. Ich stellte meinen Rucksack neben meinen Stuhl, nahm
den Ausdruck aus meinem Ordner und ging damit zu Mr Pearsons
Pult. Ich versuchte, nicht allzu finster zu wirken. �Ich hab fast die
H�lfte. Wenn ich mein Notizbuch zur�ckhaben k�nnte, w�rde ich
den Aufsatz heute Abend fertig schreiben. Versprochen.�
�Ich freue mich, dass du endlich mit deinem Aufsatz angefangen
hast.� Mr Pearson schob seinen Stuhl zur�ck und schlug die Beine
�bereinander. �Allerdings bist du eine Woche zu sp�t dran und
au�erdem hattest du ihn mir f�r gestern versprochen. Ich m�chte die
vollst�ndige Fassung haben. Erst dann kann ich dir dein Notizbuch
zur�ckgeben. Es ist mir nicht entgangen, wie sehr es deine
Aufmerksamkeit bindet.�
In der Tasche meiner Kapuzenjacke ballte sich meine linke Hand
zur Faust.
�Aber urspr�nglich sollten es doch nur drei Seiten sein & �
�Die Antwort lautet Nein. Und um ehrlich zu sein: Wenn ich
gewusst h�tte, dass es eine solche Bedeutung f�r dich hat, h�tte ich
dir das Heft schon fr�her weggenommen. Jetzt setz dich wieder hin.�
Ich drehte mich um und schlurfte an meinen Platz zur�ck. Sandy
und Mandy grinsten, als h�tten sie einen Sch�nheitswettbewerb ge-
wonnen. In meiner Brust schlug ein Hammer auf ein und denselben
Nagel: Rache, Rache, Rache.
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Vor der dritten Stunde traf ich mich mit Drake am Spind und wir
gingen gemeinsam zum Erdkunderaum.
�Dann wollen wir jetzt einmal die Wahrheit herausfinden �ber die
Biosph�re�, machte Drake unseren Lehrer, Mr Diaz, nach.
Wir kamen an einem der Plakate vorbei, auf denen der Schulball
angek�ndigt wurde.
�Hey, Drake�, sagte ich und r�usperte mich ger�uschvoll, w�hrend
wir uns durch eine Schar von Sch�lern und Sch�lerinnen dr�ngten. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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