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chen, einen zu fangen. Ihre Steifheit hatte durch die Bewe-
gung ein wenig nachgelassen, der Tag wurde wrmer, als
die Sonne hher stieg, und sie fing an, sich etwas besser zu
fhlen. Fast hoffnungsvoll. Vielleicht war heute ihr Glcks-
tag. Sogar der Husten war nicht mehr so schlimm.
Trisha ging zu ihrem unordentlichen Lager zurck, zog die
berreste ihres armen alten Ponchos hervor und breitete sie
auf einem der Felsen aus. Sie suchte einen scharfkantigen
Stein und fand einen guten in der Nhe der Stelle, wo der
Bach ber die abgerundete Kante der Felswand zu Tal
strzte. Dieser Steilhang war mindestens so steil wie jener,
den sie an dem Tag, an dem sie sich verlaufen hatte (jener
Tag schien Trisha jetzt mindestens fnf Jahre zurckzulie-
gen), hinuntergerutscht war, aber sie glaubte, da dieser
Abstieg viel einfacher sein wrde. Hier gab es reichlich
Bume, an denen man sich festhalten konnte.
Trisha trug ihr improvisiertes Schneidwerkzeug zu ihrem
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Poncho (so auf dem Felsen ausgebreitet sah der Poncho wie
eine groe blaue Papierpuppe aus) und sbelte die Kapuze
unterhalb der Schulterlinie ab. Sie bezweifelte sehr, da es
ihr wirklich gelingen wrde, mit der Kapuze einen Fisch zu
fangen, aber der Versuch wrde Spa machen, und sie hatte
keine Lust, den Abstieg zu versuchen, bevor sie ein bichen
lockerer geworden war. Whrend sie arbeitete, sang sie leise
vor sich hin: erst den Song der Boyz To Da Maxx, der ihr
die ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf gegangen war,
dann MMMm-Bop von den Hansons, dann Bruchstcke
von Take Me Out to the Ballgame. Aber meistens sang sie
den Jingle Wen rufen Sie an, wenn Ihre Windschutzscheibe
fcputt ist?
In der vergangenen Nacht hatte die kalte Brise die meisten
Insekten von ihr ferngehalten, aber sobald der Tag wrmer
wurde, sammelte sich wieder die bliche Wolke aus winzi-
gen Kunstfliegern um ihren Kopf. Trisha nahm sie kaum
wahr und verscheuchte sie nur gelegentlich mit einer un-
geduldigen Handbewegung, wenn sie ihren Augen zu nahe
kamen.
Nachdem sie die Kapuze von ihrem Poncho abgetrennt
hatte, hielt Trisha sie mit der offenen Seite nach oben in
den Hnden und begutachtete sie mit kritisch abwgendem
Blick. Interessant. Bestimmt zu primitiv, um zu funktionie-
ren, aber trotzdem irgendwie interessant.
Wen rufst du an, Baby, wen rufst du an, wenn das
verdammte Ding kaputt ist, oh yeah, trllerte sie auf dem
Weg zum Bach in flsterndem Singsang vor sich hin. Sie
suchte sich zwei Felsbrocken, die nebeneinander aus dem
Wasser ragten, und stellte sich breitbeinig darauf. Dann sah
sie zwischen ihren gespreizten Beinen ins rauschende Was-
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ser, in dem auer dem scheinbar gewellten Kiesbett des
Wildbachs nichts zu sehen war. Kein Fisch in Sicht, aber
was machte das schon? Wer ein Fischermdchen sein
wollte, mute vor allem geduldig sein. Put your arms
around me ... cause I gotta munch on you, sang Trisha,
dann lachte sie. Ziemlich verrckt! Sie hielt die Kapuze so
an den abgeschnittenen Schultern, da sie nach unten
hing, beugte sich nach vorn und tauchte ihr improvisiertes
Fischernetz in den Bach.
Die Kapuze wurde von der Strmung nach hinten zwischen
ihre Beine gezogen, aber sie blieb dabei offen, was soweit
in Ordnung war. Das Problem war ihre Haltung: Rcken
gebeugt, Hintern hochgereckt, Kopf in Taillenhhe. Diese
Stellung wrde sie nicht lange durchhalten knnen, aber
wenn sie versuchte, auf den Felsen in die Hocke zu gehen,
wrden ihre mden, zittrigen Beine wahrscheinlich versa-
gen und sie in den Bach strzen lassen. Ein eiskaltes Vollbad
wre schlecht fr ihren Husten gewesen.
Als ihre Schlfen zu pochen begannen, versuchte Trisha es
mit einem Kompromi, indem sie in die Knie ging und ihren
Oberkrper etwas anhob. Damit verlagerte ihre Blickrich-
tung sich stromaufwrts, und sie sah drei quecksilbrige
Blitze - das waren Fische, kein Zweifel - auf sich zuflitzen.
Htte sie Zeit zu einer Reaktion gehabt, htte Trisha die
Kapuze fast sicher hochgerissen und keinen von ihnen
gefangen. So hatte sie nur Zeit fr einen einzigen Gedanken
(wie Sternschnuppen im Wasser)
und dann schssen die silbrig glitzernden Dinger zwischen
die Felsen, auf denen sie stand, und genau unter ihr
hindurch. Einer von ihnen verfehlte die Kapuze, aber die
beiden anderen schwammen geradewegs hinein.
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Buuja! kreischte Trisha.
Mit diesem Aufschrei - aus dem soviel Schock und Bestr-
zung wie Freude sprachen - beugte Trisha sich wieder nach
vorn und packte den unteren Rand ihrer Kapuze. Dabei
htte sie ihre Gewichtsverlagerung beinahe bertrieben
und wre im Bach gelandet, aber sie schaffte es irgend-
wie doch, das Gleichgewicht zu halten. Sie hob die Kapuze,
die voller Wasser war, das ber die Seiten schwappte,
mit beiden Hnden hoch. Als sie damit ans Ufer zurck-
trat, verformte die Kapuze sich, so da noch mehr Was-
ser herausschwappte und das linke Jeansbein zwischen
Hfte und Knie durchnte. Eine der kleinen Forellen wur-
de dabei herausgeschwemmt, zappelte mit dem Schwanz
schlagend in der Luft, klatschte dann ins Wasser und
schwamm davon.
SCHIET! kreischte Trisha, aber jetzt lachte sie dabei. Als
sie sich mit der Kapuze, die sie mit beiden Hnden vor sich
hertrug, die Uferbschung hinaufqulte, begann sie auch
zu husten.
Sobald sie auf ebenem Boden stand, warf sie einen Blick in
die Kapuze, obwohl sie sich sicher war, da sie nichts sehen
wrde - sie hatte auch den anderen Fisch verloren, mute
ihn verloren haben, Mdchen fingen keine Forellen, auch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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