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Schwester aufpassen?
 Nicht nötig. Sie ist dort drüben
mit Lora und Dylan. Er lächelte.
Offenbar hatte er sie durchschaut.
 Außerdem habe ich entschieden,
dass du recht hast und ich mir keine
Sorgen zu machen brauche. Falls
also doch etwas geschehen sollte
& 
 Wirst du mir nicht die Schuld
geben!
Er lachte.  Nein, Süße, ich
werde dir nicht die Schuld geben.
Jetzt hör auf mit deinen
Verzögerungstaktiken und lass uns
endlich tanzen. Du willst es doch.
Verdammt, sie wollte es
wirklich. Allein in seinen Armen zu
liegen war aufregend. Er zog sie
sanft an sich und begann sich zu
bewegen. Seine Schenkel streiften
ihre, seine Hand lag zwischen ihren
Schulterblättern. Die Zeit schien
stillzustehen, während sie im
vollkommenen Einklang über die
Tanzfläche glitten. Toni war so
verzaubert, dass sie dort ebenso gut
hätten allein sein können. Es kostete
sie große Mühe, Distanz zu wahren.
Aber vielleicht sollte sie einfach
mit Anmut nachgeben und genießen,
was geschah, ohne sich Hoffnungen
hinzugeben, die sich doch nicht
erfüllen würden.
 Moment mal! Simon blieb
plötzlich stehen. Es war schon ihr
vierter Tanz hintereinander, und
Toni hatte ihn so abgelenkt, dass er
gar nicht gemerkt hatte, wie Marilee
verschwunden war. Jetzt saß sie
jedenfalls nicht mehr mit den
anderen Gästen an der Bar.
 Was ist denn los? Toni
schaute ihn mit großen Augen an.
Je länger sie tanzten, desto enger
hatte sie sich an ihn geschmiegt. Als
Simon in ihr wunderschönes
Gesicht blickte, erwachte sein
Verlangen von Neuem. Wenn sie
sich nicht in der Öffentlichkeit
befunden hätten &
Er nahm sich zusammen und
erklärte barsch:  Marilee ist
verschwunden. Du hast sie nicht
gehen sehen, oder? Das war eine
dumme Frage. Er bezweifelte, dass
Toni mehr als er mitbekommen
hatte, was um sie herum vorging.
Sie sog scharf den Atem ein und
schüttelte den Kopf.
 Hast du gesehen, ob sie sich mit
irgendwelchen Fremden unterhalten
hat? Männern, meine ich natürlich.
 Nein. Sie presste die Lippen
zusammen und wich ein wenig
zurück.  Bitte, verfolge sie ruhig
bis in die Damentoilette.
 Sehr witzig. Widerstrebend
ließ er Toni los.  Meinst du, sie ist
dorthin gegangen?
 Simon, es ist mir völlig egal,
wohin sie gegangen ist. Sie ist
schließlich erwachsen.
Er runzelte die Stirn.  Du bist
überraschend ruhig. Langsam habe
ich den Verdacht & 
 Welchen Verdacht?
 Ich bin mir nicht sicher.
Möglicherweise verschweigst du
mir etwas. Er schwächte diesen
Vorwurf mit einem Lächeln ab.
Anscheinend nützte das jedoch
nichts, da ihre Miene kühl und
distanziert wurde.  Ich weiß nur,
dass ich allmählich genug habe von
deinem Beschützerwahn. Würdest
du mich jetzt bitte loslassen?
 Aber unser Tanz & 
 & war schon vor drei Songs zu
Ende. Bitte, ich möchte mich setzen,
und du willst deine Schwester in
Verlegenheit bringen.
 Toni Keene! Er ließ sie los.
Sie drehte sich um und bahnte sich
einen Weg durch die Menge.
Seufzend wandte er den Blick von
ihrem schlanken Rücken ab, um
erneut nach seiner Schwester
Ausschau zu halten, und fragte sich,
wann sein Leben so kompliziert
geworden war.
 Du scheinst dich ja gut zu
amüsieren , meinte Niki und warf
sich ein Handtuch über die
Schulter.
Toni stützte sich mit den
Ellbogen auf das Ende des
überfüllten Tresens.  Der Schein
trügt.
 Ach komm schon. Niki tippte
ein paar Nummern in die
Registrierkasse, die sich daraufhin
klingelnd öffnete.  Ich habe dich
mit Simon tanzen sehen 
ununterbrochen.
 Das macht er nur, um mich zu
ärgern.
 Du sahst aber gar nicht so
verärgert aus, sondern eher & 
 Sprich es nicht aus! Toni
richtete sich auf.  Ich & 
 Niki, wir brauchen noch vier
Bier vom Fass an Tisch sieben.
Sie drehte sich zu ihrer Chefin
um.  Klar, Rosie, kommt sofort.
Toni, können wir diese
Unterhaltung später fortführen?
 Lieber nicht. Du musst dich um
deine Arbeit kümmern, also
vergessen wir es einfach.
Toni schob sich durch die
Menge und sah Simon am anderen
Ende des Saloons stehen. Er hielt
angestrengt Ausschau. Arme
Marilee! Sie wollte lieber nicht
dabei sein, wenn er sie fand, wie
unschuldig sie auch sein mochte.
Allmählich wurde es ihr im
Saloon zu voll und zu turbulent. Sie
brauchte frische Luft und ein
bisschen Ruhe zum Nachdenken.
Das Neonschild über dem
Hinterausgang blinkte, als wollte es
sie anlocken. Toni drückte die
Klinke herunter und ging hinaus.
Ein Paar in der Dunkelheit
trennte sich schuldbewusst, und
Toni begriff, dass sie Simons
Schwester gefunden hatte.
Simon verstand die Welt nicht
mehr, denn plötzlich war nicht nur
Marilee, sondern auch Toni
verschwunden.
Er suchte in jedem Winkel im
Saloon, besonders in den dunklen
Ecken. Er hatte draußen auf dem
erhöhten Gehsteig gesucht, der nur
durch eine schwache Lampe über
dem Eingang beleuchtet wurde.
Dort hatte er mehrere schmusende
Pärchen entdeckt, doch keine der
beiden Frauen, die er suchte, war
dabei gewesen.
Wieder im Saloon, stutzte er
plötzlich. Er entdeckte Toni an
einem kleinen Tisch in der Ecke,
zusammen mit Dobe und einem
Urlauberpaar. Er ging zu ihr.
Sie sah nicht allzu erfreut zu ihm
auf und wartete darauf, dass er
etwas sagte.
 Nein , erklärte er,  ich habe sie
nicht gefunden.
 Wen gefunden? , wollte Dobe
wissen.
 Meine Schwester.
 Ach die. Dobe zuckte die
Schultern.  Vielleicht ist sie auf der
Damentoilette.
 Würdest du bitte nachsehen? ,
wandte er sich an Toni.
 Sie ist nicht auf der
Damentoilette, Simon.
 Woher weißt du das? Hast du
schon nachgesehen?
 Nein, aber & 
 He, Leute! Wie steht s?
Simon wirbelte herum, als er
Marilees viel zu fröhliche Stimme
hinter sich hörte.  Wo zum Teufel
bist du gewesen?
 Auf der Damentoilette ,
erwiderte sie mit Unschuldsmiene.
 Seit vierzig Minuten? , fuhr er
sie an.
Marilee ließ sich nicht
einschüchtern.  Wenn du so lange
nach mir suchst, war ich wohl so
lange dort.
 Verdammt, Marilee!
 Ach, beruhige dich, bevor du
dich zum Narren machst. Diesen
Streit kannst du ohnehin nicht
gewinnen, also gib es auf. Sie
drehte sich um und stolzierte zur
Bar, wo sie sich auf einen Hocker
neben Dylan setzte.
Simon biss die Zähne zusammen
und wollte ihr nachlaufen. Zwar
hatte er keinen Plan, aber Marilee
sollte auch nicht das letzte Wort
behalten. Zu seinem Erstaunen
sprang Toni auf und legte ihm
zögernd die Hand auf den Arm, was
ihn sofort zur Vernunft brachte.
 Vergiss es , drängte sie ihn.
 Du hast sie gefunden, und es geht
ihr gut.
 Und was bekomme ich dafür?
 Nichts! , entgegnete sie empört.
 Grundgütiger, Simon! Sie zog
hastig die Hand zurück.
 He, ich schlage ja nichts
Illegales oder Unmoralisches vor.
Er grinste und dachte jetzt nicht
mehr an seine Schwester.  Nicht
einmal etwas, was dick macht.
Sie stöhnte.  Ehrlich, Simon, ich
weiß überhaupt nicht, wovon du
eigentlich sprichst.
 Dann werde ich es dir
erklären. Dazu musste er zwar
improvisieren, aber das brauchte
sie ja nicht zu wissen.  Ich muss
morgen nach San Antonio.
 Tatsächlich? Klang das etwa
hoffnungsvoll? Hoffte sie darauf,
dass er in San Antonio blieb?
 Ich muss ein paar wichtige
Unterlagen unterzeichnen.
 Schade, dann wirst du die
Schwimmparty verpassen.
 Ja, schade , stimmte er zu und
überlegte, dass er sie zu gern im
Badeanzug sehen würde. Oder mit
noch weniger bekleidet &  Aber
das Geschäft geht vor.
 Ich werde dein Bedauern zum
Ausdruck bringen. Sie wandte sich
ab, als sei die Unterhaltung beendet.
 Ich möchte, dass du mich
begleitest , sagte er rasch.
 Ich? Wieso?
 Weil ich mich sonst so einsam
fühle in der riesigen Limousine und
die Erfahrung gemacht habe, dass es
mit der anders ist.
 Ach, du Ärmster. Ein Lächeln
umspielte unwillkürlich ihre
Mundwinkel.  Trotzdem kann ich
unmöglich mitfahren.
 Warum nicht? [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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